Proportional zum eigenen Mut schrumpft das Leben oder dehnt sich aus.

AnaÏs Nin

Was ist systemische Beratung /Therapie ?

Seit 2008 ist die systemische Therapie und Familientherapie ein in Deutschland anerkanntes psychotherapeutisches Verfahren. Zertifizierte systemische Therapeuten haben sich in den verschiedenen Dachverbänden, z.B. Der Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie (DSGF) oder der Systemischen Gesellschaft (SG) organisiert.

Die systemische Therapie konnte in einer Vielzahl von Untersuchungen zeigen, dass sie bei zahlreichen psychischen Erkrankungen sowohl bei Erwachsenen, als auch bei Kindern und Jugendlichen wirksam ist.

Es konnte nachgewiesen werden, dass die systemische Therapie vor allem bei Depressionen , Essstörungen, Sucht, psychischen Belastungen, Verhaltensauffälligkeiten und Schizophrenie eine probate Methode ist. Verschiedene gesetzliche Krankenkassen beteiligen sich aktuell an Modellversuchen für die Möglichkeit einer mittelfristige Zulassung als kassenärztliches Therapieverfahren.

Im Moment ist die systemische Therapie noch kostenpflichtig, gilt jedoch als kostengünstiger und nachhaltiger als andere Therapieverfahren, weil sie vor allem auf „Hilfe zur Selbsthilfe“ setzt und gute Ergebnisse mit relativ wenigen Sitzungen erzielen kann.

Die systemische Therapie gilt als eine Therapieform mit guter Langzeitprognose und geringerer Abbruchrate.

Die systemische Familien-/ therapie ist ein therapeutischer Ansatz, der Gesundheit, Krankheit, Lebensqualität eines Menschen im Kontext zu Beziehungen und Lebenskonzepten sieht. Ein Problem entsteht nicht im Individuum allein, sondern entwickelt sich durch Interaktion mit Umwelt und Familie. Es ist geprägt von Erfahrungen, persönlichem Erleben und Bewertung. Dabei dient das Symptom, z.B. andauernde Konflikte, als Spiegel, Störungen und daraus resultierende Entwicklungsmöglichkeiten sichtbar zu machen.

Ziel der systemischen Beratung und Therapie ist es, den Klienten in seinen vorhandenen Ressourcen zu stärken und neue zu entdecken um Handlungsfähigkeit zurück zu erlangen. Anders als z.B. in psychoanalytischen Verfahren, liegt der Fokus im Prozess nicht auf dem Problem, vielmehr wird eine kurzfristige Lösungsstrategie erarbeitet.

Bisherige Muster und Handlungsweisen werden dabei mit Unterstützung des Therapeuten hinterfragt, um durch neue Interpretationsvarianten und Interaktionsregeln Erleichterung zu verschaffen. Dazu bedient sich der Therapeut verschiedener Frage- und Interaktionstechniken, die inneres Erleben sichtbar machen. Dies führt nicht selten zu „Aha“ – Erlebnissen und hilft, eigenen negativen Glaubenssätzen und der eigenen Wirkung im Außen auf die Spur zu kommen.

Grundsätzlich sieht sich der Therapeut hier nicht als Experte der Problemlösung. Vielmehr bietet er wertfrei und emphatisch Raum, in einem respektvollen Dialog Beziehungsdynamiken aufzudecken und Kommunikationsblockaden zu lösen.

Der systemische Ansatz ist darauf ausgelegt, in einem möglichst kurzen Zeitraum, neue und befriedigende Muster des Zusammenlebens und der persönlichen Entwicklung freizulegen.

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